Die Region Marken ist wirklich ein sehr abwechslungsreiches Land voller Überraschungen: Weihnachten stimmt daher mit dieser Besonderheit völlig überein.
Die Unterschiede des Landes beziehen sich auf den Dialekt, die Landschaft, die Geschichte und die Traditionen. Die gastronomische Tradition ist logischerweise unterschiedlich, je nachdem, wo man sich befindet, entweder in Meeresnähe oder in der Nähe der Berge oder den Hügeln, aber immer mit gemeinsamen Zielen. Was isst man vom Norden zum Süden zur Weihnachtszeit in den Marken? Entdecken wir es zusammen.
24. Dezember: nur Fisch am Heiligen Abend
Von Norden bis zum Süden liegt die gesamte Region an der Adria. Wer im Hinterland lebt, muss mit dem Auto und ein bisschen Geduld die Strände erreichen, aber es handelt sich immer um kleine Distanzen. Generell gesehen hat die Region Marken eine stark ausgeprägte bäuerliche Tradition mit regionalen Gerichten reich an Fleisch, Käse und Gemüse. Aber trotzdem leben an der Küste viele Fischer, die an ihrer Tradition beharren, die perfekt ist für den Heiligen Abend, an diesem Tag müsste man, laut katholischer Religion, kein Fleisch essen.
Für das Abendessen am 24. Dezember gibt es daher einfache, aber schmackhafte Gerichte, wie Spaghetti mit einheimischen Venusmuscheln oder Bandnudeln, breite oder dünne, mit Meeresfrüchten. Der wahre Protagonist ist daher das zweite Gericht. In den Provinzen Pesaro Urbino und Ascoli isst man am liebsten die typische Fischsuppe mit Tomaten, den sogenannten ” brodetto”; in anderen Gegenden ist der Stockfisch nach Ankonetaner Art sehr verbreitet. Das ist ein uraltes Rezept mit gesalzen Kabeljau (baccalà) zusammen mit Tomaten und Kartoffeln. Generell kennt man im ganzen Land Kabeljau im Backofen geschmort.
25. Dezember: das Weihnachtsmenü in den Marken.
Das Mittagsessen am Weihnachtstag ist tatsächlich ein magischer Moment für die Familien in der ganzen Region: es wird nicht gearbeitet, man versammelt sich im Haus der Großeltern oder Eltern und genießt alle zusammen die Gemeinsamkeit um den gedeckten Tisch. Das Essen ist heilig für die Einwohner der Marken und in diesem Moment ganz besonders.
An den Tagen vor der reichen Mahlzeit am 25. Dezember trifft man sich, um zusammen die frischen Teigwaren, die zum Menü gehören, vorzubereiten. Ganz typisch sind die “cappelletti”mit Fleischbrühe, deren Teig hauchdünn und die Füllung aus gemischten Fleischsorten sein muss; sie werden in einer Brühe aus Kapaun oder in Hühnerbrühe gegart und dann serviert. Im nördlichen Gebiet der Region gibt es an ihrer Stelle “passatelli” mit Brühe – es handelt sich um einen weichen Teig aus Eiern, geriebenem Brot, Parmesan, Zitrone und Muskatnuss.
Ein weiteres erstes Gericht, worüber sich jeder freut, sind Vincisgrassi: reichhaltige Lasagne mit Fleischragout und Beschamellsosse oder mit Pilzen und Trüffel als vegetarische Variante.
Bei den zweiten Gerichten gibt es Unterschiede: in dem Land bei Pesaro gibt es das typische Gericht “pasticciata” mit Gemüse: das ist Kalbfleisch, das lange in einem Sud aus nativem Olivenöl, Rotwein, Brühe, ein wenig Tomate und Kräutern gegart wird. Dazu werden verschiedene Feldgemüsesorten, wie Mangold, Spinat und Brenner serviert.
Von Norden bis Süden ist der Braten verbreitet, der mit Kartoffeln serviert wird und ausserdem gekochtes Fleisch, d.h. Henne, womit die Fleischbrühe zubereitet wird. In der Pycenter Gegend ist Frittiertes sehr verbreitet: gefüllte Oliven, Lammrippen und auch Gemüse.
Auch die süßen Nachspeisen kommen nicht zu kurz: im Land der Provinz Fermo gibt es “Lu serpe”, eine uralte Süßspeise aus Mürbeteig in der Form einer Schlange mit einer Füllung aus Mandeln und dunkler Schokolade mit Orange- und Rhumgeschmack. In der Gegend von Cingoli und Apiro, in der Provinz Macerata gibt es den “frustingo”- der in Pesaro “bostrengo” genannt wird, es handelt sich um ein uraltes typisches Weihnachtsgebäck mit getrockneten Septemberfeigen, dekoriert und aromatisiert je nach Geschmack mit Trockenobst Schokolade, Kaffee, Rhum oder Zimt. Zuletzt kann man im südlichen Teil der Region auch die Weihnachtspizza probieren: sie ist wie Brot, aber wird mit Zucker getrockneten Feigen, Rosinen, Schokolade und Zitrusfrüchten bereichert.
Die Marken sind eine Region mit reichhaltigen Gerichten und wo die Traditionen im Land fest verankert sind, besonders zu Anlässen wie dieser. Weihnachten in den Marken sollte man also nicht verpassen, sondern bei Tisch genießen: guten Appetit!